
Bereits als Kind war ich sehr kreativ: Ich malte, formte, werkelte und bastelte. Eine große Inspirationsquelle bot mir das alte große Haus meiner Großeltern in Bonn, in dem ich aufwuchs. Mein Großvater hatte einen reichen Fundus an Materialien, Werkzeugen und Farben angesammelt, alles, was ich für meine Ideen brauchte, fand ich dort oder in der freien Natur beim Spielen im Wald und auf den Wiesen. Ich wuchs sehr frei und wild auf.
Mein Wunsch, Künstlerin zu werden, verwarf ich zunächst aus wirtschaftlichen Gründen. So führte mein Weg mich zuerst in die Welt der Bücher: Ich absolvierte ein Studium zur Diplom-Bibliothekarin (Abschluss 1989) – ein Beruf, der meine Liebe zu Wissen, Literatur und Ästhetik vertiefte. Doch die innere Stimme „Was ist mit deiner Kunst, was ist mit deinen Träumen?“ ließ mich nicht los.
Ab 1994 widmete ich mich intensiv meiner Leidenschaft für die Kunst, insbesondere der plastischen Bildhauerei und absolvierte zahlreiche Fort- und Weiterbildungen.
Von 1996 bis 1999 folgte ein Gaststudium der Kunstgeschichte mit praktischen Schwerpunkten am Institut für Kunsterziehung der Universität Bonn in keramischer Bildhauerei, Malerei, Zeichnung und Fotografie. Bereits nach wenigen Jahren folgten erste erfolgreiche Ausstellungen, die mir Mut und Bestätigung gaben.
Ab 1999 arbeitete ich freiberuflich im Prototypenbau für Schaufensterfiguren-Hersteller, unter anderem für Moch (Köln-Rodenkirchen) und Schmitz (Wesseling), sowie im Bereich Theaterplastik, wo ich großformatige Arbeiten aus Styropor und anderen Materialien realisierte. Diese Erfahrungen erweiterten meinen künstlerischen Horizont und schärften mein Gespür für Form, Material und Proportion.
Zudem absolvierte ich von 1999 bis 2001 eine Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing (IHK Köln), die ich in einem Kölner Betrieb mit Schwerpunkt auf Buchhandelsdekoration absolvierte – eine wunderbare Verbindung von Literatur und Kreativität. Anschließend wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete 2001 mein eigenes Atelier in Köln, in dem ich seither als freie Künstlerin und Gestalterin arbeite.
Im Laufe der Zeit wurde ich zunehmend darauf angesprochen, ob ich meine künstlerischen Fertigkeiten nicht in Kursen weitergeben möchte. Da ich bereits während meiner Bonner Zeit Erfahrung in der Kunstvermittlung gesammelt hatte – unter anderem als Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Modellieren nach Aktmodell“ am Institut für Kunsterziehung – reizte mich dieser Gedanke sehr. So widmete ich mich immer mehr der Kunstpädagogik und startete mit den ersten Kursen in meinem eigenen Atelier.
Um meine kunstpädagogische Arbeit auf eine fundierte Basis zu stellen, absolvierte ich von 2009–2011 eine berufsbegleitende Ausbildung zur Kunstpädagogin am Kölner Institut für Weiterbildung und Kulturarbeit (KIK) und nahm ergänzend an Fachforen und Multiplikator:innen-Fortbildungen teil.
Seit der Gründung meiner privaten Kunstschule im Jahr 2009 habe ich ein vielfältiges Kursangebot für Kinder und Erwachsene entwickelt – von Zeichen- und Malkursen über Kinderatelier und Trickfilm-Workshops bis hin zu innovativen Beton-Workshops, bei denen nicht nur gegossen, sondern auch figürlich modelliert wurde. Als eine der ersten habe ich Töpferangebote für Junggesell:innenabschiede eingeführt. Kindergeburtstage, Firmenevents, Incentives und vieles mehr ergänzen mein Programm. Der Schwerpunkt meiner Kurse blieb dabei von Anfang an die Keramik – das Arbeiten mit Ton ist für mich bis heute der Kern meiner künstlerischen Tätigkeit.
Unterstützt werde und wurde ich dabei immer von einem großen Stamm freiberuflicher Dozent:innen, die mein Angebot fachlich bereicherten.
Neben meiner Tätigkeit im Atelier arbeitete ich freiberuflich als Dozentin, unter anderem an der Volkshochschule Köln, wo ich zahlreiche Töpferkurse leitete und die ersten Bildungsurlaube zum Thema Töpfern durchführte. Darüber hinaus bot ich Workshops im Keramion – dem Keramikmuseum in Frechen – an und gestaltete im Museum Schloss Homburg (Nümbrecht) eine Präsentation zur Ausstellung „Avantgarde aus der Provinz“, bei der ich das Bemalen von Porzellangeschirr nach Spitzer-Motiven demonstrierte.
Auch das gemeinsame Firmenevent mit Barkeepern der Kölner Belle Booze Cocktail Boutique zum Thema Tiki-Becher war ein inspirierendes Beispiel dafür, wie vielseitig Keramik im modernen Kontext sein kann.
Während der Corona-Zeit verlagerte ich meine Kurse ins Digitale und trug so dazu bei, den „Tonvirus“ auch online lebendig zu halten. Diese Beispiele stehen stellvertretend für eine Vielzahl an Projekten, Kooperationen und Workshops, die meine Arbeit in den vergangenen Jahren geprägt und bereichert haben.
Besonders gefreut hat mich, dass selbst die international renommierte Künstlerin Rosemarie Trockel vier Wochen lang an einem meiner Kurse teilnahm – ein besonderes Zeichen der Wertschätzung meiner Arbeit. Auch meine keramischen Arbeiten fanden ihren Weg in andere kreative Felder: Sie wurden unter anderem als Requisiten in der ZDF-Komödie „Zwei mitten im Leben“ mit Mariele Millowitsch (Ausstrahlung 2014) verwendet.
Geprägt haben mich insbesondere meine Bonner Anfangsjahre durch die Keramikkünstlerin Julitta Franke, deren Einfluss ich in meinen frühen Arbeiten deutlich spüre, sowie meine Zeit als Mitglied im Bonner Frauenmuseum – dem weltweit ersten Frauenmuseum. Diese Erfahrungen waren für mich identitätsstiftend: Sie schärften meinen Blick auf die Rolle von Frauen in der Kunst und inspirierten mein Werk nachhaltig.
Kunst bedeutet für mich weit mehr als Ausdruck – sie ist Lebenskraft. Sie schenkt mir Energie, Halt und Sinnhaftigkeit. Mein Ziel ist es, diese Begeisterung weiterzugeben und Menschen jeden Alters zu ermutigen, die eigene Kreativität zu entdecken, neue Techniken auszuprobieren und Freude am Arbeiten mit Ton und anderen Materialien zu erleben.
Denn Kunst ist für mich so essenziell wie Sonnenschein – ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen.
Und manchmal noch mit Vorliebe persönlich vor Ort, je nach Stimmung und Energie meine kleine Hündin Maja
Seit 2012 veranwortlich für eine gute Betreuung und die Sicherheit des Ateliers.